Auf dem Weg zum globalen Panoptikum – Über Jeremy Bentham, Selbstdisziplinierung und mögliche Auswege

Was George Orwell in „1984“ beschrieb, dachte sich der „Nützlichkeitsphilosoph“ Jeremy Bentham (1748-1832) bereits einhundertfünfzig Jahre früher aus. In mehreren Briefen im  Jahre 1787 an einen damaligen Freund entwarf er Pläne für „The Inspection House“, welches der Erziehung seiner Landsleute hin zu nützlichen Maschinenmenschen für den sich seinerzeit (v.a. in England) ausbreitenden Kapitalismus dienlich sein sollte. Bentham war klar, dass der Übergang von der spätmittelalterlichen Gesellschaft zur von ihm in Gänze befürworteten „Freiheit des Kaufens und Verkaufens“ nicht problemlos und ohne Widerstand würde vollzogen werden können, handelte es sich doch um die Etablierung einer widernatürlichen Ordnung, die statt solidarischem Miteinander die immerwährende Konkurrenz „vereinzelter Einzelner“ (Hobbes) anstrebt.

„The Inspection House“ als die präferierte Architektur für die Erziehungsanstalten, in denen die Menschen für die neue „glückbringende Zeit“ dressiert werden sollen (er verstand sich selbst u.a. als Moral- und Glücksphilosoph und wird heute als Begründer des Utilitarismus gefeiert, A.d.V.) sei, anwendbar auf alle Einrichtungen, in denen Personen jeder beliebiger Art unter Kontrolle gehalten werden sollen; insbesondere auf Besserungsanstalten, Gefängnisse, Werkstätten, Manufakturen und Fabriken (!), Armenhäuser, Irrenhäuser, Krankenhäuser und Schulen. Das Gebäude ist kreisrund. Die Appartements der Insassen nehmen den Radius des Kreises ein. Man kann sie, wenn man will, die Zellen nennen. Diese Zellen sind voneinander abgestellt, und die Insassen sind durch Trennwände, die vom äußeren Rand zum Zentrum verlaufen, von jeder Kommunikation untereinander abgeschnitten (…) Das Appartement des Kontrolleurs nimmt das Zentrum ein; man kann es, wenn man will, die Bewacherloge nennen (…) Die Fenster der Bewacherloge sind durch Jalousien so verdeckt, daß die Insassen von ihren Zellen aus nicht sehen können, ob sich jemand in der Loge befindet oder nicht“ (Bentham 1791).

Diese Anordnung ist nicht zufällig von ihm gewählt worden. Sie soll dafür sorgen, dass die Insassen stets sichtbar sind, während der Inspector für sie unsichtbar bleibt. Auch wenn dieser nicht anwesend sei, um eventuell anderen panoptische Verwahranstalten einen Besuch abzustatten, würden sich die Insassen so verhalten, als wenn der Aufseher vor Ort wäre, so die Idee des liberalen Ideologen.

Jetzt könnte man gegen diese perverse Idee der allumfassenden Überwachung einwenden, dass sie in Straf- und Irrenanstalten durchaus ihre Berechtigung hätte, aber im Arbeitsleben doch niemand gezwungen sei, sich solcher Methoden zu unterwerfen. Das stimmt aber nicht. Die Zeit Benthams war davon geprägt, dass die Menschen ihrer Subsistenzmöglichkeiten beraubt wurden (die „enclosures“ waren im vollem Gange), es noch keinen Sozialstaat gab (dieser musste erst noch blutig erkämpft werden) und die Menschen jegliche Arbeit annahmen, nur um zu überleben. Zwar sind die Fabriken nicht en detail wie Benthamsche Panoptiken geschaffen wurden, doch nahm und nimmt bis heute die (technische) Kontrolle der Arbeiter und Angestellten eine zentrale Rolle im kapitalistischen Arbeitsprozess ein. 

Weiterhin machte sich Bentham in seinen Briefen Gedanken, dass bei 15 Stunden täglicher Arbeitszeit sechs dergleichen für den Schlaf reichen würden, diese (Arbeits)Gefängnisse am besten von renditegeilen Unternehmern betrieben würden und man auf das Mittel der unsichtbaren Folter (totale Isolation, Augen verbinden, „kleine Kugeln in den Gehörgängen“) bei Widerspenstigkeit der Insassen zugreifen könne: „Eine solche Haft, besonders wenn sie mit Dunkelheit und wenig Kost kombiniert wird, ist nichts anderes als Folter, aber ohne daß sie den allgemeinen mit diesem Namen verbundenen Haß auf sich zöge“ (Bentham 1791)

Ebenso machte er sich Gedanken über eine totale Identitätskontrolle, die sich am Militär orientierte und die in der Überlegung gipfelte, jeden englischen Bürger zwangsweise und ohne Ausnahme mit einer Nummer oder einem nur für die einzelne Person gültigen Namen zu tätowieren.

Wer sich jetzt fragt, wie man bei all den kranken Gedanken diesen „Philosophen“ als liberalen Vordenker bezeichnen kann, dem sei entgegnet, dass sich Bentham zeitlebens für die Straffreiheit aller abartigen Ausschweifungen einsetzte, zum Beispiel die der Sodomie und  Päderastie, gleichzeitig jedoch das Frauenwahlrecht forderte und sich ebenso für die Abschaffung der Todesstrafe einsetzte. Es sollte keine gesellschaftlichen Normen mehr geben, sondern die absolute Verwirklichung und Glückseligwerdung des „vereinzelten ICHs“ in der durchkapitalisierten Gesellschaft. Einzig und allein die marktwirtschaftliche Produktionsweise, auf die sich die neue Gesellschaft gründet, sollte in Ruhe ihre Kreise abspulen können und die Störer der selbigen mit aller Härte des Gesetzes betraft werden. Die reine Rationalität eben. Das dürfte einem dann wieder bekannt vorkommen.

Doch was hat Bentham, sein „Inspector House“ und die blutige Durchsetzungsgeschichte der Marktwirtschaft mit den aktuellen Zuständen zu tun? 

Zum einen leben wir, leben bis auf Ausnahmen alle Menschen dieser Erde, knapp zweihundert Jahre nach Benthams Tod in letzterer, sie bestimmt im Wesentlichen unseren Alltag und zum anderen könnte man die aktuelle Entwicklung (absehbare Herrschaft der Digitalkonzerne, totalitäre Machtausübung der staatlichen Corona-Regime) als den Aufbau eines globalen Panoptikums begreifen, dem wir kaum noch zu entfliehen imstande sind. Zumindest sollen wir das denken.

Gleichzeitig liefert die Beschäftigung mit Benthams Ideen eine Erklärung dafür, warum heutzutage selbst geistig-primitive Gestalten (man beschäftigte sich mit den nicht vorhandenen Qualifikationen der Kanzlerkandidaten in der BRD oder richte seinen prüfenden Blick auf den senilen US-Präsidenten)  in der Lage sind, ganze Staaten (repressiv) zu lenken.

Läuft das System von allein, egal wer regiert, könnte man fragen. Oder schlimmer:  Hat die Menschheit durch seinerzeit umgesetzte Bentham-Methoden einen Wandel ihrer ureigenen Natur durchgemacht, ähnlich domestizierter Tiere? Und wenn ja, gibt es einen Weg aus diesem Zustand wieder heraus?

Robert Kurz fasst in seinem 1999 erschienenen Werk „Schwarzbuch Kapitalismus. Ein Abgesang auf die Marktwirtschaft“ vier Folgen der Bentham`schen „Maschinenmenschen-Ideologie“ zusammen und schlussfolgert mit einem erschreckenden Verdacht:

„Die totalitäre, abstrakte Nützlichkeitsvernunft des Kapitalismus hat Bentham nicht nur an sich selbst vollstreckt (Bentham hat nach seinem Tod seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt und kann heute in London „bewundert“ werden, A.d.V.), sondern als Selbsterziehungs- und Selbstunterdrückungskonzept erfolgreich der Nachwelt hinterlassen. Die Intentionen dieser irren Vernunft lassen sich an vier wesentlichen Punkten festmachen.

Erstens am Prinzip der totalen Sichtbarkeit. Alle stehen ständig unter Beobachtung, ohne zu wissen, ob sie im Moment wirklich beobachtet werden. Und so kann sich ein Verhalten einschleifen, bei dem der sich beobachtet Glaubende sein eigenes Verhalten kontrolliert (…).

Zweitens am Prinzip der Isolierung der Individuen voneinander. Auch hier gilt: Sobald die Verhaltensspur eingeschliffen ist, können die Zellwände weggenommen werden, ohne dass die Individuen aufhören, sich als isolierte Wesen wahrzunehmen und dementsprechend handeln. Der seit Hobbes bloß ideologisch postulierte „vereinzelte Einzelne“ wird so bewußt durch einen panoptischen Prozeß produziert und als Selbstwahrnehmung im Hirn festgebrannt.

Drittens am Prinzip der äußeren Objektivierung der Verhaltensspur durch Apparate, Organisationsformen, Architekturen, Sitzordnungen usw. (…).

Viertens schließlich am Prinzip der Entpersönlichung von Gewalt, Herrschaft, Disziplinierung, Einflußnahme usw. nicht bloß auf der Makroebene der selbstregulativen marktwirtschaftlichen Gesamtmaschine, sondern auch im Mikrobereich der alltäglichen Unmittelbarkeit (so dass beispielsweise die überwiegende Mehrheit es kritiklos hinnimmt, wenn die Bullen auf wehrlose Menschen bei Anti-Corona-Maßnahmen-Demos einprügeln, A.d.V.).

Die totale Durchsichtigkeit und Simplizität der Mechanismen, die überdies völlig öffentlich sind, macht auch ungebildete und sogar dumme Menschen fähig zur Ausübung der Kontrolle, wie Bentham nicht ohne Stolz bemerkt. Die Bemerkung Lenins, daß im Staatssozialismus „jede Köchin den Staat regieren“ kann, bekommt im Licht der panoptischen Logik einen unheimlichen Sinn. Plötzlich wird sichtbar, daß hier gar nicht die Emanzipation der Köchin gemeint ist, sondern eine derart konsequente Verselbständigung der gesellschaftlichen Arbeits- und Verwertungsmaschine gegenüber den Individuen, daß es egal ist, ob eine Köchin oder ein Spezialist die kontrollierende Funktion ausübt.

Es geht also darum, eine selbstrepressive Identität von Subjekt und Objekt als allgemeinen Funktionsmodus der „schönen Maschine“ herzustellen. Das identische Subjekt-Objekt der liberalen „Selbstverantwortungsmaschine“ setzt Kontrollieren und Kontrolliert-Werden gleich: alle kontrollieren sich selbst und einander wechselseitig im Namen einer subjektlosen Vernunft, der Vernunft des verselbständigten Systems von Arbeit und Verwertung (…).

Die Erinnerung an Lenins „Köchin“ in einem ganz anderen als dem bisher üblichen Sinne ist aber nicht das einzige Unheimliche, das sich bei der Lektüre Benthams einstellt. Dieses Unheimliche am Bentham wird vielmehr erst richtig deutlich, wenn wir seine Ideen weniger auf die dinosaurierhaften Modernisierungsdiktaturen, sondern auf die am weitesten entwickelten freiheitlich-demokratische Marktwirtschaft beziehen. Es drängt sich nämlich der Verdacht auf, daß alle Prinzipien des Panopticons gerade in der „freien“ westlichen Welt längst schon durchgesetzt sind und daß wir heute nur deswegen die totale Marktwirtschaft aushalten, weil wir die zur automatischen Selbstregulation herangezüchteten Nachkommen der einstigen Opfer sind.“ (Kurz, 1999)

Wenn nun aber, wie der Blick eines jeden in sein unmittelbares Umfeld leider wird bestätigen, die Menschen diese Selbstregulierung und die damit einhergehende Selbstdegradierung im Sinne der Marktwirtschaft als ihre neue Natur angenommen haben, welche Möglichkeiten der Korrektur, der Rückabwicklung bzw. der Emanzipation von diesem Zustand gibt es dann noch?

Zuallererst müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir es beim Kapitalismus mit einem modernen Phänomen zu tun haben. Vor 250 Jahren galt es hierzulande noch als „undenkbar und ehrlos“ durch billigere Preise für Waren und Dienstleistungen in Konkurrenz zu den Mitmenschen zu treten und anderen das Einkommen streitig zu machen – man schaue sich beispielsweise alte Zunftordnungen an. Klingt nach Arbeit für Historiker, kann aber bei genauerer Betrachtung des Sachverhaltes die Frage aufkommen lassen, ob denn das heutige System der Konkurrenz aller mit allen wirklich der menschlichen Natur nahe stehend ist.

Weiterhin müssen die aktuellen Vorgänge auf Basis dieser Systemkritik betrachtet und analysiert werden. Der Aufbau des globalen Panoptikums Bentham´scher Art durch die Digitalkonzerne und der ihnen angeschlossenen Verwaltungen, den Nationalstaaten heutiger Prägung und den supranationalen Institutionen, wird nicht ohne Grund betrieben. Da gibt es einerseits die berechtigte Annahme der Konzerne mit der Verwaltung des digital-versklavten Menschenmaterials Riesengewinne einzufahren, ähnlich der Inbetriebnahme von PCs in den bisherigen Verwaltungen vor drei Jahrzehnten, wo die Rechner sämtliche analoge Aktenregister ersetzten, ohne Internet heutzutage gar nichts mehr läuft und die entsprechenden Lizenzen immer wieder aufs Neue erworben werden müssen.

Einen lesenswerten Beitrag darüber findet man hier:

https://www.heise.de/tp/features/Ueber-Impfstoffe-zur-digitalen-Identitaet-4713041.html?seite=all

Anderseits sollte das zukünftige global-digitale „Inspector House“ auch der Sicherung des kapitalistischen Produktionsprozesses dienen. Denn gerade weil wir es mit einer unnatürlichen Gesellschaftsordnung zu tun haben und die davon Profitierenden über deren Fragilität Bescheid wissen, müssen sie Sicherungsmaßnahmen einbauen. Zwar haben sie vor dreißig Jahren die Systemkonkurrenz überlebt, seither widerspenstige Nationen mit Kriegen überzogen, deren Führer ermordet und die systemkritische Linke im kapitalistischen Zentrum in die Bedeutungslosigkeit geführt, doch wissen sie genauso wie wir, dass ihr System zwangsweise an den inneren Widersprüche scheitern muss („innere und äußere Schranke des Kapitals“):

Exkurs zur Inneren Schranke:

Der Kapitalismus ist schlicht zu produktiv für sich selbst geworden. Dieses System stößt an eine innere Schranke seiner Entwicklung. Die immer schneller um sich greifende Rationalisierung und Automatisierung führt dazu, dass immer mehr Waren in immer kürzerer Zeit durch immer weniger Arbeitskräfte hergestellt werden können. Neue Industriezweige wie die Mikroelektronik und die Informationstechnik beschleunigten diese Tendenz noch weiter. Diese neuen Technologien schufen weitaus weniger Arbeitsplätze, als durch deren gesamtwirtschaftliche Anwendung wegrationalisiert wurden.

Diese Entwicklung kennzeichnet einen fundamentalen Widerspruch der kapitalistischen Produktionsweise. Die Lohnarbeit bildet die Substanz des Kapitals – doch zugleich ist das Kapital bemüht, durch Rationalisierungsmaßnahmen die Lohnarbeit aus dem Produktionsprozess zu verdrängen. Marx hat für diesen autodestruktiven Prozess die geniale Bezeichnung des »prozessierenden Widerspruchs« eingeführt.

Dieser Widerspruch kapitalistischer Warenproduktion, bei dem das Kapital mit der Lohnarbeit seine eigene Substanz durch Rationalisierungsschübe minimiert, ist nur im »Prozessieren«, in fortlaufender Expansion und Weiterentwicklung neuer Verwertungsfelder der Warenproduktion aufrechtzuerhalten. Derselbe wissenschaftlich-technische Fortschritt, der zum Abschmelzen der Masse verausgabter Lohnarbeit in etablierten Industriezweigen führt, ließ auch neue Industriezweige oder Fertigungsmethoden entstehen.

Die Ausbildung eines gigantischen Finanzsektors und des korrespondierenden riesigen Schuldenbergs im globalen Maßstab kann folglich als eine Systemreaktion auf einen nicht mehr erfolgreich stattfindenden Strukturwandel in den Industrieländern aufgefasst werden.
Aus dem erläuterten „prozessierenden Widerspruch“ der Warenproduktion resultiert ein industrieller Strukturwandel, bei dem alte Industrien verschwanden und neue hinzukamen, die wiederum Felder für Kapitalverwertung und Lohnarbeit eröffneten. Über einen bestimmten Zeitraum hinweg besaßen bestimmte Industriesektoren und Fertigungsmethoden die Rolle eines Leitsektors, bevor diese durch andere, neue Industriezweige abgelöst wurden: So erfahren wir seit dem Beginn der Industrialisierung im 18 Jahrhundert einen Strukturwandel, bei dem die Textilbranche, die Schwerindustrie, die Chemiebranche, die Elektroindustrie der Fahrzeugbau, usw., als Leitsektoren dienten, die massenhaft Lohnarbeit verwerteten. Doch genau dies funktioniert nicht mehr, nachdem die Lohnarbeit aufgrund der Rationalisierungsschübe der mikroelektronischen Revolution sich innerhalb der Warenproduktion verflüchtigt.

 (Quelle: http://www.konicz.info/?p=2036&fbclid=IwAR0gdRUeJZped9pGsKpJp8xKTcgt-zFsQgiKwoYTCWkBE0IpKzYnV6xxcds)

Demnach ist der Aufbau des globalen Panoptikums auch ein Zeichen ihrer Unsicherheit.

Und: Sie wissen um die vielen Räume und Möglichkeiten, in und mit denen das Leben immer noch anders gestaltet werden kann. Wir müssen sie nur nutzen! Die Situation ist nicht so ausweglos, wie wir es glauben sollen.  Wenn sich eine kritische Masse herausbildet, die in der Lage ist, statt oberflächlicher Kritik an ausführenden Institutionen den Gesamtzusammenhang zu erkennen, dann wäre der erste Schritt getan. Die berechtigte Kritik an den Zuständen muss zwingend auf das Niveau der Systemkritik gehoben werden. Erst dann kann nach Lösungsansätzen und deren Umsetzung gesucht werden. Diese sind, wie wir in vielen Beiträgen bereits erwähnten, vor Ort und in der Region anzugehen. Und: der Verwaltungsapparat hat weniger Macht, als er uns weißmachen will. Nicht hinter jeder Jalousie der Bewacherloge sitzt dauerhaft ein „Bentham`scher Inspector“ – wir sollen es nur glauben.  

Ein Kommentar zu „Auf dem Weg zum globalen Panoptikum – Über Jeremy Bentham, Selbstdisziplinierung und mögliche Auswege

  1. Sehr guter Artikel, mit dem ich zu 95 übereinstimme.

    Nur zwei eigene Akzente. – Die Corona-Maßnahmen halte ich für überwiegend richtig, was die Volksgesundheit betrifft. Freilich, im Nachhinein stellt sich heraus, daß manche einzelne Maßnahme falsch oder die Maßnahmen insgesamt übertrieben waren. Daß „Corona“ von den Herrschenden zum Ausbau des Repressions- und Überwachungsstaates genutzt wird, ist zutreffend. Daraus braucht man aber keine Verschwörungstheorien, Verharmlosungen und Leugnungen abzuleiten, wie das manche im Querdenkerbereich tun. Und auch nicht das Impfen und das Maske-Tragen einseitig schlecht zu reden.

    „Leitsektoren“ im Kapitalismus, wichtiges Thema. Der Verbrennungsmotor ist ein Fossil, das ausstebern wird. Dahinter steckt keine Verschwörung, sondern die Endlichkeit fossiler Energieformen. Wer sich dagegen stemmt, gleicht den Maschinenstürmern des 18. Jahrunderts, Dampfmaschinengegnern, die an ihren Pferdekutschen festhalten wollen.Die AfD und „Compact“ versuchen nur die Modernisierungsverlierer als Wähler, Abonnenten und Spender abzuholen. Das Konzept ist freilich reaktionär.

    Die CO2-Reduzierung ist ein richtiges Ziel, und nicht deshalb falsch, weil es von Grünen und Fridays-for-Futuristen skandiert wird. – Dieses Thema ist von sozialrevolutionären Nationalisten aufzugreifen, im Hegelschen Sinne aufzuheben, nicht zu verwerfen, allerdings anhand von berechtigten Einwänden zu korrigieren, verbessern und weiterzuentwickeln. Hierzu arbeite ich gerade ein Konzept aus, das den Rahmen einer Kommentarspalte sprengen würde.

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